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: Nach zwei Jahren pandemiebedingtem Ausfall des Münchner Oktoberfests stand Ende April 2022 die Entscheidung an, ob das Fest in diesem Jahr stattfinden soll und unter welchen Bedingungen. Im Rahmen der Entscheidungsfindung hat sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter mit den Gesundheitsministern von Bund und Land Bayern beraten. Im Rahmen der Pressekonferenz teilte er nicht nur das Ergebnis mit, sondern erläuterte auch, welche Gründe ihn zu dieser Entscheidung geführt haben.
Wie soll die Wiesn 2022 stattfinden? Anfang des Jahres konnte sich der Oberbürgermeister nicht vorstellen, dass es einen unbeschränkten Zugang zum Oktoberfest geben könne. Mittlerweile haben sich die Rahmenbedingungen jedoch verändert. Man könne nicht mehr von einer Covid-getriebene Überlastung des Gesundheitssystems sprechen, sagte Reiter. Er betonte aber auch, dass die Beschäftigten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiterhin an ihrer Belastungsgrenze arbeiten müssen. Aber die Verantwortlichen in Bund und Land haben offenbar durch das Nichttreffen von Regelungen, die Überzeugung dass es keine weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens mehr geben solle.
Im Vorfeld der Entscheidung hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sich in Gesprächen mit dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), und dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) beraten. Bund und Land haben aktuell keine gesetzliche Regelung geschaffen, die den OB in die Lage versetzen würde, Zugangsbeschränkungen zu erlassen. Zu diesem Ergebnis kommen auch alle juristischen Berater. Im Infektionsschutzgesetz gibt es keine Klausel, die eine Rechtfertiung für Zugangsbeschränkungen, wie etwa 1G, 2G, 3G, Maskenpflicht oder Testpflicht, geben würde. Reiter betonte, dass Lauterbach nicht versucht hat, die Wiesn zu verhindern, sondern nur zu Bedenken gegeben hat, dass das Oktoberfest mit Zugangsbeschränkungen sicherer wäre. Eine zuletzt noch durchgeführte Prüfung durch das Bundesgesundheitsministerium ergab keinerlei rechtliche Grundlage für Zugangsbeschränkung. Es bleibt also nur die Entscheidung, macht man ein Oktoberfest oder nicht.
Oberbürgermeister Reiter sagte, "Ich habe mich entschieden, die Verwaltung heute zu beauftragen, die Durchführung des Oktoberfestes 2022 ohne Auflagen und Beschränkungen in die Wege zu leiten". Im Mai soll der entsprechende Beschluss dem Stadtrat vorgelegt werden. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, gerade im Hinblick auf die aktuelle politische Lage und die infektiologische Komponente.
Er habe weiterhin Hoffnung, dass sich die pandemische Lage im Herbst nicht zuspitzt und damit eine Wiesn unmöglich mache. Im Falle einer kurzfristigen Absage, solle aber nicht der Steuerzahler Münchens für die entstandenen Kosten aufkommen. Entsprechende Regelungen werden in den entsprechenden Verträgen vorgesehen.
Am Ende muss ohnehin jeder für sich entscheiden, ob und wieviel Lust er auf das Feiern hat. Für sich selbst sagte Reiter, "Ich werde alles tun, was dazu gehört, werde also mein Bestes geben, das Wiesnfassl wieder anzuzapfen. Die Rahmenbedingungen sind jetzt nicht geeignet Luftsprünge zu machen".
Der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef, Clemens Baumgärtner, befürwortet die Entscheidung für eine Wiesn 2022 ohne Einschränkungen. Er persönlich freue sich genauso wie die Wiesn-Fans. "Die Entscheidung gibt Perspektive. Für die Menschen und für die Wirtschaft."
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